Jugendherberge in Kritik der Politik
06.09.2025 09:30 - S-Stadt
Teure Hotels statt günstiger Jugendherbergen -
Millionensubventionen für gewinnorientierte JUFA-Gruppe
Simon Heilig-Hofbauer: "Statt Gemeinnützigkeit gibt es jetzt Gewinnorientierung"
Salzburg-Nonntal. Die nunmehrige JUFA-Hotelgruppe ist ursprünglich aus dem Österreichischen Jugendherbergsverband entstanden und betreibt in Salzburg derzeit fünf Hotels in der Stadt Salzburg, Altenmarkt im Pongau, St. Michael im Lungau, Saalbach und Kaprun.
Nachdem die JUFA-Gruppe heuer knapp am Konkurs vorbeigeschrammt ist, wurde mit der steirischen EOSS-Holding ein neuer Investor vorgestellt, der nun laut Medienberichten eine Mehrheit an der Gruppe übernehmen soll. „Das Immobilienvermögen der JUFA-Gruppe wurde großteils mit öffentlichen Mitteln aufgebaut. Von der ursprünglichen Idee günstiger Jugendherbergen ist heute aber nicht mehr viel übrig, stattdessen werden nun teure Hotels betrieben“, kritisiert der GRÜNE Landtagsabgeordnete und Jugendsprecher Simon Heilig-Hofbauer. „
"Statt Gemeinnützigkeit gibt es jetzt Gewinnorientierung", so Die GRÜNEN Salzburg. Das damalige Vereinsvermögen wurde zuerst in Privatstiftungen verschoben und wird jetzt möglicherweise an den neuen Investor verscherbelt. Hier braucht es dringend einen kritischen Blick von den Standortgemeinden, Land und Bund, die Grundstücke zur Verfügung gestellt und beträchtliche Investitionszuschüsse geleistet haben“, so Heilig-Hofbauer, der ankündigt, dass die GRÜNEN nun die Salzburger Standorte unter die Lupe nehmen.
„Wir wollen auch vom Land wissen, wie viel Unterstützung an den mittlerweile aufgelösten Verein geflossen ist, dessen Vermögenswerte in eine Stiftung eingebracht wurden, die bereits 2021 den Status der Gemeinnützigkeit verloren hat.“
JUFA Salzburg City: Baurecht für jährlich nur 555€ bis 2066
Eine Besonderheit ist, dass zahlreiche JUFA-Standorte auf Grundstücken im öffentlichen Eigentum stehen. So etwa auch in der Stadt Salzburg. „Hier gibt es einen Baurechtsvertrag mit einer Laufzeit bis ins Jahr 2066 und einem jährlichen Baurechtszins von nur 554,93 Euro - ohne Wertsicherung. Und das für ein fast 6.000 Quadratmeter großes Grundstück in Bestlage.
Dieses wurde ursprünglich zum Zweck der Errichtung und des Betriebs einer Jugendherberge zur Verfügung gestellt - damit hat das heutige Hotel nicht mehr viel zu tun“, so der GRÜN-Abgeordnete. „Zieht man Marktpreise heran, dann bedeutet ein solch günstiger Baurechtszins nichts anderes als eine indirekte Millionensubvention für die gewinnorientierte JUFA-Gruppe. Das ist marktverzerrend und zweckwidrig. Hier sollte daher dringend ein Ausstieg aus den Verträgen geprüft werden", so Heilig-Hofbauer abschließend.
Quelle: InfoMediaWorx
Bericht & Bilder FMT-Pictures T.A.