Brandanschlag auf geplantes Flüchtlingsheim in Tröglitz
05.04.2015 16:00 - BLK- Tröglitz
Ein Ereignis sorgt selbst im benachbarten Österreich für Aufsehen:
Keine friedlichen Osterfeiertage für die Bewohner des 2700 Einwohner- Ortes Tröglitz in
Sachsen Anhalt/ Deutschland. In der Nacht zum Karsamstag wurde durch bislang unbekannte Branstifter
ein Mehrfamilienhaus in Brand gesteckt. Dieses Gebäude war als Unterkunft für Asylbewerber
gedacht.
Der Dachstuhl brannte komplett aus, hier sollten ca. 40 Asylwerber vorläufig ein Dach über dem
Kopf bekommen. Derzeit werden Ausweichunterkünfte im Landkreis für den für Ende Mai geplanten Einzug
gesucht.
Eine Anwohnerin wurde durch ihren Hund geweckt und auf den Brand aufmerksam, da es einen lauten Knall
gab. Sofort rannte die Augenzeugin zu dem Gebäude, um dessen Bewohner zu alarmieren. Dann verständigte sie
die Feuerwehr.
Die Behörden vermuten hinter der Tat Rechtsextremisten, vermutlich auch Symphatiesanten der NPD.
Interesant sein dürfte auch die Tatsache, dass das Gebäude über mehrere Jahre hinweg Renoviert wurde, da für
eine zügige Renovierung die Mittel fehlten.
Derzeit kämpft der Landrat Götz Ulrich mit Drohbriefen und -Mails, welche mit "Französischen Maßnahmen
der Revolution",sprich Enthauptung die Rede ist.
Die Lager sind gespalten- es gibt Mitbürger, welche den Asylsuchenden gelassen entgegenblicken, auf der
anderen Seite stehen die Gegner. Ulrich hat selbst hierfür Verständnis. " Wenn Fremde hier zuziehen, geht
ein Stück Identität des Ortes verloren" so Ulrich. Der Landrat selbst glaubt eher an eine politisch motivierte
Tat.
Pikant hierbei: Der Ehemalige Bürgermeister von Tröglitz Markus Nierth hatte sich zunächst für die Aufnahme von
Asylanten stark gemacht, und trat nun vor einem Monat zurück, da er sich von der Politik des Burgenlandkreises nicht
ausreichend unterstützt fühlte und seine Familie in Gefahr sah. Der Grund hierzu war, dass eine Demo gegen das
geplante Flüchtlingsheim seitens der NPD an dessem Haus vorbei führen sollte. Zuvor waren schon neun Demonstrationen
der rechten NPD vorausgegangen. Dahe rwurde das Haus von Polizisten durch Streifenfahrten überwacht, wie man nun sieht,
ohne Erfolg. Der Anschlag sei gut geplant gewesen, so die Behörden.
Die Brandursache wird nun durch die zuständigen Behörden ermittelt. Neben vorsätzlicher Brandstiftung geht es hier auch um
eine vorsätzliche Tötung, da im Haus ein mitte 50-jähriges Paar lebte. Unter Polizeischutz stehen Landrat und ex- Bürgermeister.
Bilder: FMT- Pictures BO
Text: FMT-Pictures - BM























